Schmerztherapie

Viele Erkrankungen werden von Schmerz begleitet, der trotz ursächlicher Behandlung bestehen bleibt oder dessen Ursache nicht behandelt werden kann oder dessen Ursache nicht gefunden wird. Im St. Josef Krankenhaus Haan werden Patienten und Patientinnen durch einen breit angelegten und ganzheitlichen Therapieansatz behandelt – ambulant sowie stationär. Dazu gehören eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, weiterführende diagnostische Maßnahmen und die multimodale Therapie inklusive Medikamenten-, Elektro-, Physio- und Psychotherapie.
Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität von Patientinnen und Patienten durch Kontrolle von Schmerzen und anderen körperlichen Beschwerden. Das multiprofessionelle Team bietet darüber hinaus Unterstützung bei psychischen und sozialen Belastungen. Im Mittelpunkt stehen die betroffene Person und ihre Angehörigen.
Behandlungsspektrum
- Schmerzen bei degenerativen Wirbelsäulenerkrankungen
- Gelenk- und Arthroseschmerzen
- Sehnen- und Muskelschmerzen
- Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen
- Fibromyalgie Syndrom
- Kopf- und Gesichtsschmerzen
- Neuropathische Schmerzsyndrome
- Chronische Bauchschmerzen
- Amputations- und Phantomschmerzen
- Medikamentenfehlgebrauch
Funktion von Schmerzen
Schmerzen sind grundsätzlich wichtig. Sie beschützen den Körper und signalisieren, dass etwas nicht in Ordnung ist. Sie können eine Vielzahl von Erkrankungen begleiten: Entzündungen, Verletzungen, Tumore, Stoffwechsel und Durchblutungsstörungen. In vielen Fällen ist jedoch die Grunderkrankung nicht unbedingt bedrohlich. Meistens gilt sie sogar als ausgeheilt.
Chronische Schmerzen
Problematisch wird es, wenn die Schmerzen bleiben und chronisch werden. Sie verändern dann gewissermaßen ihre Funktion und entwickeln sich vom Beschützer zum Aggressor. Schmerzen gelten als chronisch, wenn sie länger als sechs Monate bestehen. Eine anhaltende somatoforme Schmerzstörung (ASS) haben Erkrankte, die über Monate hin anhaltend über schwere und quälende Schmerzen klagen, die keine körperliche Ursache haben, sondern emotionale und psychosoziale Belastungsfaktoren. Der Schmerz selbst wird dann zur Krankheit. Chronische Schmerzen – ob im Kopf, im Rücken, in den Gelenken oder den Nervenbahnen - zermürben und können das Leben auf Dauer belasten.
Betroffene fühlen sich oft, trotz Medikamenteneinnahme, zunehmend zermürbt, reizbar oder geschwächt und entwickeln häufig einhergehend eine Depression.
Behandlungsziele
Das Ziel unserer Behandlung ist die Linderung der Schmerzen. Dies erreichen wir zum einen über die Optimierung der Schmerzmedikation, aber auch durch die Verbesserung des Umgangs mit Schmerzen. Es ist wichtig, die eigenen Ressourcen im Umgang mit Schmerzen zu erkennen und zu stärken, die körperliche Leistungsfähigkeit sowie die soziale Integration zu verbessern. All dies führt zu einer besseren Schmerzbehandlung.
Multimodale Schmerztherapie
Das Konzept bzw. Behandlungsangebot der Multimodalen Schmerztherapie beinhaltet einen fachübergreifenden und ganzheitlichen Therapieansatz. Verschiedene Fachdisziplinen unterstützen und bereichern die stationäre Begleitung von Schmerzpatienten. Anästhesisten und Anästhesistinnen, schmerztherapeutisches Fachpersonal, Orthopädinnen und Orthopäden, Psychotherapeuten und -therapeutinnen, Pain Nurses sowie physiotherapeutische Fachpersonen bringen ihre Ansätze zur Schmerzbewältigung in die Behandlung ein und entwickeln für jeden unserer Patienten und Patientinnen eine individuelle Therapie.
Unser Ziel: die Selbstheilungskräfte anregen und Betroffenen weitestgehend zur Linderung ihrer Schmerzen bei bestmöglicher Lebensqualität zu verhelfen. Ein wichtiger Baustein innerhalb der Therapie ist zudem, auch die Angehörigen umfassend über die Therapie aufzuklären.
Therapiebausteine
- Sorgfältige Diagnostik: Der Ursache auf den Grund gehen
- Unsere Patientinnen und Patienten werden gründlich körperlich untersucht und wir erstellen eine ausführliche Anamnese.
- Medikamentöse Behandlung: Schmerzen lindern
- Eine gute Basismedikation hilft dabei, die Beschwerden einzudämmen. Das Ziel ist jedoch, unsere Patienten und Patientinnen langfristig aus der medikamentösen Abhängigkeit zu lösen und die Arzneien schrittweise herabzusetzen. Die Medikation dient oft dazu eine Brücke in die eigentliche Therapie, wie zum Beispiel die Physiotherapie, zu bauen.
- Psychotherapeutische Gespräche: Den eigenen Schmerz verstehen – den Alltag in den Griff bekommen
- Betroffene lernen in Einzel- und Gruppensitzungen ihren Schmerz zu kontrollieren und Gefühle wie Angst, Wut und Hilflosigkeit zu verstehen und zuzulassen. Nur so kann das körpereigene Schmerzsystem verstanden und beeinflusst werden.
- Entspannungsverfahren: Übungen für Körper und Seele
- Verkrampfungen, Stress oder Ängste können durch zahlreiche Entspannungstechniken gelöst werden.
- Bewegungstherapie: Wieder in Balance
- Unsere erfahrenen Physiotherapeuten und -therapeutinnen zeigen Ihnen, welche Übungen dem Körper bei welchem Schmerzbild guttun. Sie geben Tipps zum Koordinations-, Kraft- und Ausdauertraining.
Schmerztherapiemethoden
- Individuelle medikamentöse Einstellung: Erstellung eines Medikamentenplanes unter Berücksichtigung von Vorerkrankungen und Vormedikation zur Verhinderung möglicher Medikamenteninteraktionen. Einsatz von Medikamenten zur Behandlung von Körper – sowie Nervenschmerzen. Anwendung von sogenannten Co-Analgetika zur Beeinflussung des Schmerzgedächtnisses sowie einer eventuell vorhanden schmerzbedingten Schlafstörung.
- Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS-Therapie)
- Physikalische Therapie (Schmerztoleranz steigern + Schmerzen vermindern)
- Massage
- Wärme-/Kältetherapie
- Elektrotherapie
- Krankengymnastik
- Alternative Verfahren
- Biofeedback-Methoden
- Entspannungsverfahren
- Meditation
- Blutegeltherapie
- Neuraltherapie
- Akupunktur
- Triggerpunktmassage
- durch Elektrostimulation
- durch Akupunktur/Schröpfen
- durch Injektionen
- durch Stoßwellen
- durch manuelle Massagen mit starkem, lokalen Druck
Kontakt

Tobias Nickel
Leitender Oberarzt Schmerztherapie
Facharzt für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnungen: Spezielle Intensivmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Notfallmedizin

Chantal Mangelmann
Sekretariat Schmerzambulanz
Terminvoraussetzungen
Bitte beachten Sie, dass Ihre Schmerzen mindestens sechs Monate vorhanden sein müssen, um einen Termin vereinbaren zu können.
Außerdem benötigen wir von Ihnen
eine gültige Überweisung,
Ihre Vorbefunde und
Ihre Versichertenkarte.
Ein Schmerztagebuch erhalten Sie von uns.
Sprechstunden
Schmerzambulanz
Montag bis Donnerstag 9.00 bis 13.00 Uhr
Termine nur nach Vereinbarung
Telefon 0 21 29/9 29-4 22 43
Abklärungssprechstunde
Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr
Termine nur nach Vereinbarung
Telefon 0 21 29/9 29-4 22 43
Team

Deniz Erdogmus
Oberarzt
Facharzt für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnungen: Spezielle Intensivmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Fachkunde Rettungsdienst