Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie

Zentrale Aufgabe der Abteilung für Anästhesie im St. Josef Krankenhaus Haan ist die anästhesiologische Versorgung der Patienten im Umfeld einer Operation. Das Team bietet unterschiedliche Anästhesieverfahren für alle Altersstufen und für das gesamte Spektrum der operativ tätigen Abteilungen an. Hierzu gehören die Allgemein- und Viszeralchirurgie, die Gefäßchirurgie und die Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie, die alle sowohl stationäre als auch ambulante Operationen durchführen.
Zum Leistungspektrum gehören alle gängigen Anästhesieverfahren der Allgemein- und der Regionalanästhesie und deren Kombinationen. Gut verträgliche und gut steuerbare Medikamente ermöglichen es heute, dass Patientinnen und Patienten nach einer Anästhesie schnell wieder wach und orientiert sind und sich wieder wohl fühlen. Das bietet nicht nur bei stationären, sondern vor allen Dingen auch bei ambulanten Eingriffen erhebliche Vorteile für die Patienten.
Zu den Aufgaben der Abteilung gehört auch die Betreuung von Patienten mit akut lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Beatmungspflicht auf der interdisziplinären Intensivstation. Ein Anästhesist steht rund um die Uhr zur Betreuung dieser Patienten zur Verfügung.
Einen weiteren Schwerpunkt der Abteilung bildet die ambulante und stationäre schmerzmedizinische Versorgung. Viele Erkrankungen werden von Schmerz begleitet, der trotz ursächlicher Behandlung bestehen bleibt. Im St. Josef Krankenhaus Haan können Patienten durch einen breit angelegten und ganzheitlichen Therapieansatz behandelt werden. Dazu gehören eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, weiterführende diagnostische Maßnahmen und die multimodale Therapie inklusive Medikamenten-, Elektro-, Physio- und Psychotherapie.
Darüber hinaus betreut die Abteilung palliativmedizinisch schwerstkranke und sterbende Patienten. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität von Patienten durch Kontrolle von Schmerzen und anderen körperlichen Beschwerden. Das multiprofessionelle Team bietet darüber hinaus Unterstützung bei psychischen und sozialen Belastungen. Im Mittelpunkt stehen der Patient und seine Angehörigen. Die palliativmedizinische Betreuung ist nicht auf bestimmte Erkrankungen beschränkt, sondern widmet sich allen Patienten mit unheilbaren Erkrankungen.
Schwerpunkte der Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
Allgemeinanästhesie
Die Narkose wird meistens intravenös über eine Kanüle eingeleitet. Sobald der Patient schläft, wird er über eine Maske oder einen Schlauch beatmet. Der Anästhesist hält die Narkose mit Schmerzmitteln und einem Schlafmittel aufrecht, die ebenfalls intravenös oder als Gas über die Atemluft verabreicht werden.
Während der gesamten Narkose überwacht der Anästhesist die Narkosetiefe, die Beatmung und den Kreislauf. Hierfür kommen EKG, Sauerstoff-Sättigungsmessung, Blutdruckmessung, Überwachung der Muskelerschlaffung, EEG, Kontrolle der Beatmung, eventuelle Überwachung der Urinausscheidung und des zentralen Venendrucks sowie Laborkontrollen zum Einsatz. Bereits während der Narkose werden ausreichend Schmerzmittel für ein schmerzfreies Aufwachen verabreicht.
Regionalanästhesie
Bestimmte Operationen können durch vorübergehende Betäubung von Nerven schmerzfrei durchgeführt werden. Im Bereich des Arms erfolgt dies durch eine Injektion im Hals- oder Achselbereich, am Bein durch eine Betäubung der großen Nerven im Bereich der Leiste oder des Oberschenkels. Eine Betäubung im Bereich von Bauch, Becken und Beinen ist über eine sogenannte Spinalanästhesie oder Periduralanästhesie im Bereich der Wirbelsäule möglich.
Häufig wird ein solches Regionalanästhesie-Verfahren mit einer Vollnarkose kombiniert, um nach der Operation die Schmerzen besser zu lindern. Die zu betäubenden Nerven können mittels eines elektrischen Simulationsgeräts oder mit hochauflösendem Ultraschall genau geortet werden. Insbesondere bei schwer kranken Patienten kann eine Regionalanästhesie die Sicherheit während und nach einem Eingriff verbessern. Die Periduralanästhesie wird häufig auch zur Geburtserleichterung im Kreißsaal eingesetzt.
Patient Blood Management
In den letzten Jahren haben die Methoden des Patient Blood Managements die Eigenblutspende mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt. Beim Patient Blood Management handelt es sich um ein Bündel von Maßnahmen wie Eisengaben vor der Operation, Optimierung der Gerinnung sowie Auffangen und Rückgabe des Wundblutes mithilfe eines sogenannten Cell Saver während der Operation. Mit Hilfe all dieser Maßnahmen kann der Bedarf an Fremdblut-Spenden deutlich reduziert werden.
Intensivmedizin
Nach großen Operationen oder bei erheblichen Erkrankungen müssen Patienten mitunter auf der Intensivstation überwacht werden. In den meisten Fällen geschieht dies vorbeugend und erhöht die Sicherheit in der Phase nach der Operation. Bei schweren Krankheiten wie Lungenentzündung, Blutvergiftung, Herzinfarkt oder Nierenversagen können mit intensivmedizinischen Maßnahmen die Organfunktionen stabilisiert werden. Hierzu dienen eine besonders intensive Kreislaufüberwachung, künstliche Beatmung, Dialyse bei vorübergehendem Nierenversagen und eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen.
Schmerztherapie perioperativ
Bei besonders schmerzhaften Operationen versorgt der Anästhesie-Schmerzdienst alle Patienten, die mittels Schmerzkatheter oder Schmerzpumpe behandelt werden so lange, bis darauf verzichtet werden kann. Zudem unterstützt die Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin die Kollegen anderer Fachabteilungen bei Patienten mit besonders schwierigen oder komplexen Schmerzzuständen bei der Schmerztherapie.
Ambulante und stationäre Schmerztherapie
Doch Schmerzen können nicht nur nach schmerzhaften Operationen auftreten. Viele Erkrankungen werden von Schmerz begleitet, der trotz ursächlicher Behandlung bestehen bleibt oder dessen Ursache nicht behandelt werden kann oder dessen Ursache nicht gefunden wird. Im St. Josef Krankenhaus Haan werden Patienten und Patientinnen durch einen breit angelegten und ganzheitlichen Therapieansatz behandelt – ambulant sowie stationär. Dazu gehören eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte, weiterführende diagnostische Maßnahmen und die multimodale Therapie inklusive Medikamenten-, Elektro-, Physio- und Psychotherapie. Mehr dazu.
Notfallmedizin
Die Klinik für Anästhesie, Intensivmedizin und Schmerztherapie beteiligt sich an der Besetzung des Notarztwagens der Stadt Hilden.
Gut zu wissen
Das Prädmedikationsgespräch
Im Vorfeld eines operativen Eingriffs wird neben den erforderlichen Untersuchungen ein so genanntes Prämedikationsgespräch geführt. In diesem Gespräch informiert sich der Anästhesist genau über bestehende Vorerkrankungen, frühere Operationen und Medikamente, die Sie regelmäßig einnehmen. Dieses Gespräch dient Ihrer Sicherheit, denn bestimmte Erkrankungen oder Präparate können das Anästhesierisiko beeinflussen. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse dieser Befragung, der bevorstehenden Operation und Ihrer Wünsche wird der Anästhesist dann ein Narkoseverfahren vorschlagen, das individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt ist. Zusätzlich erklärt der Anästhesist den genauen Ablauf der gewählten Narkose und klärt über mögliche Risiken und Gefährdungen auf.
Das Prämedikationsgespräch findet in der Regel einen Tag vor der Operation statt, bei ambulanten Operationen auch einige Tage vorher und kann gegebenenfalls auch ambulant geführt werden.
Selbstverständlich wird der Anästhesist das risikoärmste Verfahren vorschlagen und keine Maßnahme ohne Ihr Einverständnis durchführen.
Hinweise für das Verhalten vor und nach einer ambulanten Narkose
Vor und nach einer ambulanten Narkose gibt es einige wichtige Dinge zu beachten, die wir hier für Sie zusammengestellt haben. Im Vorfeld Ihrer Operation wird der Anästhesist Sie über diese Verhaltensregeln auch noch einmal informieren und gerne Ihre Fragen dazu beantworten.
Vor dem Eingriff:
Bitte kommen Sie am Tag des Eingriffs völlig nüchtern in das Krankenhaus. Das bedeutet, dass Sie ab 0:00 Uhr des Operationstages
- bitte nichts mehr essen, insbesondere morgens auch keine Süßigkeiten oder Kaugummi,
- bitte nichts mehr trinken, außer schluckweise klares (Mineral-) Wasser,
- bitte nicht mehr rauchen.
Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen müssen, fragen Sie bitte Ihren Narkosearzt.
Für Diabetiker gilt: bitte keine Blutzucker senkenden Medikamente einnehmen bzw. kein Insulin vor der Operation spritzen.
Sollten Sie vor dem geplanten Eingriff einen Infekt (Erkältung/Durchfall/Erbrechen) feststellen, suchen Sie bitte Ihren Hausarzt auf und vereinbaren mit dem Operateur einen neuen Termin zu einem späteren Zeitpunkt.
Nach dem Eingriff:
- Bleiben Sie zu Hause nicht alleine. In den 24 Stunden nach der Operation muss ein kompetenter Erwachsener in Ihrer Nähe sein, den Sie um Hilfe bitten können.
- Nehmen Sie in den nächsten 24 Stunden nicht aktiv am Straßenverkehr teil, weder als Autofahrer noch als Radfahrer oder Fußgänger.
- Bedienen Sie in den nächsten 24 Stunden keine Maschinen, mit denen Sie sich oder andere gefährden könnten.
- Treffen Sie in den nächsten 24 Stunden keine wichtigen Entscheidungen und unterzeichnen Sie keine Verträge.
- Meiden Sie für die nächsten 24 Stunden alkoholische Getränke, da Alkohol die Wirkung von noch nicht abgebauten Narkose-Medikamenten verstärkt.
- Schonen Sie sich in den nächsten 24 Stunden! Seien Sie vorsichtig beim Treppensteigen und vermeiden Sie übermäßiges Herumlaufen.
- Nehmen Sie in den nächsten 24 Stunden Schmerzmittel nur entsprechend der Anordnungen der Sie entlassenden Ärzte ein. Beruhigungs- oder Schlafmittel sollten Sie in diesem Zeitraum meiden. Ist die Einnahme dieser Medikamente dennoch erforderlich, so besprechen Sie dies bitte zuvor mit Ihrem Narkosearzt.
Wichtig bei Komplikationen oder Fieber
Ein erheblicher Anstieg der Körpertemperatur ist in den nächsten Stunden nicht zu erwarten. Sollte sich dennoch Fieber über 38,5 ºC entwickeln oder der Urin sich plötzlich dunkelrot-braun verfärben, so rufen Sie uns bitte umgehend an.
Bei Komplikationen im Zusammenhang mit der Anästhesie bzw. Narkose informieren Sie uns bitte sofort. Über die Rufnummer
0 21 29 / 9 29 - 0 (Empfang)
ist Tag und Nacht ein Arzt erreichbar.
Weisen Sie bei einem solchen Anruf bitte ausdrücklich darauf hin, dass es sich um eine Anfrage im Zusammenhang mit einer ambulanten Narkose handelt.
Besuche auf der Intensivstation
Sie möchten einen Patienten besuchen, der zurzeit auf unserer Intensivstation versorgt wird? Sie sind besorgt und möchten gerne Näheres über den Gesundheitszustand erfahren? Dafür haben wir Verständnis und helfen Ihnen gerne.
Ihr Besuch ist ein wichtiger Bestandteil in der Behandlung. Unser Ziel ist es, Ihrem Angehörigen rund um die Uhr die bestmögliche Pflege und medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Für Ihren Besuch lesen und beachten Sie bitte die in diesem Faltblatt aufgeführten Regeln. Sie helfen uns damit, Ihren Angehörigen optimal betreuen zu können.
Kontakt

Dr. Clemens Kehren M.A.
Chefarzt
Facharzt für Anästhesiologie
Spezielle Intensivmedizin, Notfallmedizin, Palliativmedizin
Ärztliches Qualitätsmanagement
Spezielle Kinderanästhesie DGAI
Echokardiographie Kursleiter & Prüfer DGAI
Echokardiographie Kursleiter Stufe II DEGUM
Sonographie AFS DGAI
Sonographie Anästhesiologie DEGUM Stufe II
Qualifikation Leitender Notarzt
Intensivtransport DIVI
ATLS®-Provider
ACRM-Provider
Master Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen

Nicole Keller
Sekretariat Chefarzt

Chantal Mangelmann
Sekretariat Schmerzambulanz
Sprechstunden
Schmerzambulanz
Montag bis Donnerstag 9.00 bis 13.00 Uhr
Termine nur nach Vereinbarung
Telefon 0 21 29/9 29-4 22 43
Abklärungssprechstunde
Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr
Termine nur nach Vereinbarung
Telefon 0 21 29/9 29-4 22 43
Prämedikationsambulanz
Termine nach Vereinbarung
Telefon 0 21 29/9 29-4 22 56
Team

Tobias Nickel
Leitender Oberarzt Schmerztherapie
Facharzt für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnungen: Spezielle Intensivmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Notfallmedizin

Deniz Erdogmus
Oberarzt
Facharzt für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnungen: Spezielle Intensivmedizin, Spezielle Schmerztherapie, Fachkunde Rettungsdienst
Dr. Martin Neudorf
Oberarzt
Facharzt für Anästhesiologie
Zusatzbezeichnungen: Intensivmedizin, Fachkunde Rettungsdienst

Dr. Marketa Schindler
Oberärztin
Fachärztin für Anästhesiologie
Fachkunde Rettungsdienst
Weiterbildung
Anästhesiologie
St. Josef Krankenhaus Haan
Facharzt Anästhesiologie
Umfang 30 Monate
Befugte Ärzte: Dr. med. Clemens Kehren M.A. und Dr. med. Marketa Schindler
Gemeinsam mit der Anästhesieabteilung im Krankenhaus Hilden unter gleicher chefärztlicher Leitung liegt die volle Weiterbildung von 60 Monaten (einschließlich zweier externer Rotationen je 1 Woche) vor.
Intensivmedizin
St. Josef Krankenhaus Haan
Zusatz-Weiterbildung Intensivmedizin
Umfang 12 Monate
Befugte Ärzte: Dr. med. Clemens Kehren M.A. und Deniz Erdogmus